Typische Fehler und falsche Freunde Teil 1

Ich unterrichte nun schon seit einigen Jahren Englisch und im Laufe dieser Zeit haben sich einige Fehler, die Englischschüler machen, als typisch herausgestellt.

Dazu gehört vor allem ,dass viele der Lernenden, auch Fortgeschrittene, das S bei he, she, it vergessen. Darauf angesprochen, scheinen viele die Regel he, she, it S muss mit zu kennen, aber anscheinend reicht das nicht aus, um sie tatsächlich anzuwenden. Witzig ist, dass die Deutschen damit nicht alleine liegen. Ich habe neulich gelesen, dass auch andere Nationalitäten dieses S weglassen.

Ein weiteres Problem stellt die Unterscheidung von „lucky“ und „happy“ dar. „To be lucky“ heißt Glück haben im Gegensatz zu Pech haben =“ to be unlucky“.“ To be happy“ heißt glücklich sein im Gegensatz zu „to be unhappy“= unglücklich sein. Wenn man „lucky“ war, z.B., wenn man etwas gewonnen hat, dann ist man zumeist auch „happy“ danach.Umgekehrt läuft das zumeist nicht. Wenn man glücklich ist, hat man nicht automatisch auch Glück.“ To be happy /unhappy“ ist ein Gefühlszustand, wohingegen „to be lucky/unlucky „ eine Frage des Schicksals ist.

Die Unterscheidung von „ to stand“ und „ to stay“ ist ein weiteres Problem. Wie oft höre ich Leute, gerade im Zusammenhang mit Reisen, den folgenden Satz sagen: „ I stood in London for 4 days.“ Warum denn das, würde sich ein Engländer oder Amerikaner fragen: „Gab es in London keine Stühle oder Betten mehr?“ Übersetzt lautet der Satz:“ Ich stand 4 Tage lang in London“.Richtig wäre: „ I stayed in London for 4 days.“ Darüber hinaus gibt es noch das Nomen „ the stay “= der Aufenthalt.

Oftmals muss ich auch das Wort „ informations“ korrigieren. Im Gegensatz zum Deutschen gibt es im Englischen keine Pluralform von „information“. Man kann allerdings „some information“ sagen.

Die Aussprache des Worts „clothes“ macht auch vielen zu schaffen. Zwar sieht das Wort für Deutsche so aus ,als wäre es zweisilbig, aber das ist nicht der Fall. Es wird einsilbig gesprochen .Sicherlich ist es für viele nicht einfach, nach einem th ein S zu sprechen ,aber man darf das Wort auf keinen Fall zweisilbig aussprechen.

Wichtig ist auch die Unterscheidung von „to fly = fliegen“ und „flight = Flug“. Oft höre ich Leute folgenden Satz sagen: „ I found a cheap fly to London“, was so viel heißt: „Ich fand eine billige Fliege nach London“. „The fly“ als Nomen heißt „ die Fliege“.

Mit dem Wort „gerne“ haben auch viele ihr Problem. Kein Problem werden Sie vielleicht sagen .Man kann das mit „ to like“ übersetzen .Stimmt. „Ich gehe gerne Tanzen“ heißt „ I like to go dancing!“.

Aber was macht man im folgenden Fall mit dem Wort „gerne“. Eine Schülerin kam vor einiger Zeit mit einigen Töpfen und Pfannen, die sie eingekauft hatte, zum Unterricht. Als ich sie fragte,“ Do you like cooking?“ antwortete sie „I don´t cook very often but when then g e r n e:“ Sie hätte z.B. sagen können: „ I don´t cook very often but whenever I do I really enjoy it.“

Ein großes Problem stellen auch die sogenannten „false friends“ ,die „ falschen Freunde“ dar .Das sind Wörter , die im Deutschen und im Englischen ähnlich klingen. Sie kommen einem bekannt vor, man denkt sie sind „Freunde“, doch leider haben sie eine völlig andere Bedeutung. Der wohl bekannteste „falsche Freund“ ist das Verb „ to become“. Automatisch assoziiert der Deutsche mit diesem Wort „bekommen“, doch leider hat es die Bedeutung von „ werden“ Nicht einmal der Witz, den viele Englischlehrer als abschreckendes Beispiel erzählen, hilft.

Für diejenigen, die ihn noch nicht kennen: Ein Deutscher befindet sich in einem Restaurant irgendwo in England und hat sich ein Steak bestellt. Nachdem er sehr lange auf sein Steak gewartet hat ,fragt er den Kellner : „ When will I become a beafsteak?“.Daraufhin antwortet der Kellner :“I hope never ,sir:“

Für Anfänger des Englischunterrichts stellen auch die „false friends“ :“ Where= wo“ und „who = wer“ ein großes Problem dar. Vom Klang her assoziiert man immer das jeweils andere Fragewort.

In Anlehnung an das Deutsche Wort „sympathisch“ sagen viele Leute z.B. „Susan ist so sympathic“. Dieses Wort gibt es überhaupt nicht .Es gibt“ sympathetic“, was mitfühlend, verständnisvoll bedeutet .Wenn man jemanden sympathisch findet, kann man sagen , dass jemand „likeable“ ist oder sehr „ pleasant“ ist.

Es gibt noch viele weitere „False friends“, doch dazu nächstes Mal mehr.

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